Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte, |
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während in Berlin nach der Bundestagswahl noch eine haltbare Koalition gesucht wird, beginnt für die Kammer in Baden-Württemberg ein arbeitsreicher Herbst mit sehr konkretem Programm: neue Seminare im Rahmen der Bildungsinitiative Holzbau, neue Task Forces, neue Positionierungen aus den Strategiegruppen, Auszeichnungsverfahren. Der Strategiedialog Wohnen der Landesregierung, der neue Landesentwicklungsplan oder das von der Kammer angestrebte Zentrum für Architektur (ZAI) werfen ihre kurzen und langen Schatten voraus. Die Kammergruppen sind engagiert zum Beispiel in Sachen IBA’27 oder Rosensteinquartier in Stuttgart, aber auch mit spannenden Veranstaltungen am Start. Sie sehen: Wir halten es mit Rainer Maria Rilke und nutzen, wie trefflich im berühmten Herbstgedicht beschrieben, die Zeit zu Weichenstellungen: „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.“
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Prämiumprodukt: (Um)Bau im Bestand |
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Von 54 eingereichten Objekten hat die Jury zum Beispielhaften Bauen im Landkreis Göppingen 2014-2021 unter Vorsitz von AKBW-Vizepräsidentin Prof. Susanne Dürr 16 ausgezeichnet. Gleich sechs bzw. fünf Auszeichnungen wurden in den Kategorien „Bauen im Bestand“ und „Wohnen“ vergeben. Das Auszeichnungsverfahren bildet damit auch ab, welche Themen gesellschaftlich hoch im Kurs stehen. |
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Neue Task Force „Bestand“ |
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Die baden-württembergische Kammer richtet eine Task Force "Bestand“ als Querschnittsgremium ein. Dies beschloss der Landesvorstand (Foto) am Mittwoch. „Mit dieser Task Force sind wir auf der Höhe der Zeit, denn den Gebäudebestand in die Regulatorik einzubauen, ist unumgänglich“, so AKBW-Präsident Markus Müller. Das neue Arbeitsgremium setzt sich aus Mitgliedern der bisherigen Strategiegruppen unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen. Die Architektenkammer reagiert damit auf die großen Transformationsaufgaben im Bausektor und die damit verbundene Schwerpunktverlagerung auf das Bauen, Umbauen und Sanieren im Bestand. |
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Milieuschutz: Wohl und Wehe |
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Als Instrument gegen Verdrängung hat der Milieuschutz Tradition. Ab § 172 BauGB wird festgelegt, welche Gebiete entsprechende Satzungen erlassen können und welche Änderungen oder Ausnahmen zulässig oder untersagt sind. Allzu häufig kommt es jedoch zu Zielkonflikten, etwa, wenn zur Herstellung von Barrierefreiheit keine Aufzüge nachgerüstet werden dürfen oder keine energetische Sanierung möglich ist. Im extremen Fall verhindert der Milieuschutz Wohnungsbau. „Es geht um den Schutz eines gesellschaftlichen Milieus und gleichzeitig darum, Innovation zuzulassen und Verwahrlosung zu verhindern“, sagt Landesvorstand Matthias Schuster, Architekt und Stadtplaner. „Es besteht großer Wissensbedarf sowohl bei Verwaltungen als auch bei Planerinnen und Planern.“ Ein aktuelles Ergebnispapier der Strategiegruppe Wohnen, Arbeitsgruppe Milieuschutzsatzung, listet zentrale Knackpunkte auf und formuliert Empfehlungen, etwa entsprechende Fortbildungen gemeinsam mit Kommunen aufzusetzen sowie ein Merkblatt zu Instrumenten im Städtebaurecht auszuarbeiten. |
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„Wir werden uns angewöhnen, vom Umbauen statt nur vom Bauen zu sprechen.“ |
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Susanne Wartzeck, Präsidentin des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) |
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Nähe, Netzwerke, flexible Räume |
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„Die abgeschlossene Wohnung mit einer Hierarchie der Räume und ihrer funktionalen Zuordnung passt nicht mehr zur heutigen Vielfalt familialer Lebensformen. Wie sich Familien verändern, sollten sich auch Räume verändern können“, sagt AKBW-Vizepräsidentin Susanne Dürr. Die Professorin der Hochschule Karlsruhe leitete eine zusammen mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) erstellte Studie zu „Familien in gemeinschaftlichen Wohnprojekten“. Mehr als 400 Haushalte wurden befragt, 12 Fallstudien ausgewertet und 16 Experteninterviews geführt. Als Vorteile wurden am häufigsten genannt: Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch neue Netzwerke, mehr Gemeinschafts- und Quartiersbezug, flexible Anpassungen an Lebenslagen. Eher als Nachteil wurden die große räumliche Nähe sowie sehr lange Planungs- und Entscheidungsprozesse eingestuft. |
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Wo finden sich die Alternativen zur fehlenden Nachhaltigkeit unseres Handelns? Mit seinem „Triple-Zero®“-Nachhaltigkeitskonzept gehört Werner Sobek sicher zur Speerspitze der Bewegung: so geplante Gebäude benötigen im Jahresdurchschnitt keine Energie aus externen Quellen, produzieren keine Kohlendioxid-Emissionen und hinterlassen beim Umbau oder Abbruch keinen Abfall. Der Architekt und Ingenieur spricht am 7. Oktober um 18:30 Uhr in der Oberrheinhalle in Offenburg, in die – nach > Anmeldung – sehr viele Menschen passen. Unter dem Titel „Cities Alive: Green Building Envelopes – Grüne Gebäudehüllen“ präsentiert Rudi Scheuermann vom international tätigen Planungs- und Beratungsunternehmen Arup die Ergebnisse deren weltweiter Studie zu den Bereichen Überhitzung, Feinstaub und Lärmbelastung: am 11. Oktober, 19 Uhr in der Fleischmarkthalle Karlsruhe, Anmeldung unter > kb-karlsruhe@akbw.de. |
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„Erzählungen bauen Städte. Neue Erzählungen bauen sie um“, so das Credo von Matthias Rottmann (oben im Bild). Der Leiter des Kölner Büros von De Zwarte Hond ist am 14. Oktober, 19 Uhr zu Gast bei den Architekturgesprächen des IFBau. Die Kombination aus Vortrag und Gespräch geht diesmal planerischen Fragen auf den Grund: Wer baut die Stadt? Und wie kann dabei das Potenzial guter Architektur voll ausgeschöpft werden? Darüber spricht Journalist und Publizist Christian Holl auch mit Achim Pfeiffer (Böll Architekten).
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Symposium zu Holzbau in der Stadt |
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Die Welt, die wir heute bauen, muss den Anforderungen von morgen gerecht werden. Wie das konkret aussehen kann? Dazu findet am 5. Oktober ein digitales Fachsymposium mit Bauministerin Nicole Razavi sowie Expertinnen und Experten aus Planung, Verwaltung und Immobilienwirtschaft statt. AKBW-Präsident Markus Müller hält den Impulsvortrag; in zwei Gesprächsrunden geht es um städtischen Wohnungsbau mit Schwerpunkt auf dem Werkstoff Holz. Die Veranstaltung findet in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin statt, wo bis 4. November die Ausstellungen „Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg“ sowie „Triple Wood – Nachhaltige Holzbaukultur im Alpenraum“ gezeigt werden. |
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IA-Fest mit Ü88 und Pflanzenmusik |
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Gut besucht: das Sommerfest der Innenarchitektur zur Deklaration Nachhaltigkeit. „Vom ich zum wir – Austausch & Vernetzen“ war die Veranstaltung im Panoramagarten des Hauses der Architekten übertitelt. „Wir sind auch für die nach 1988 Geborenen attraktiv“, sagte René Pier, der im Landesvorstand der Architektenkammer die Fachrichtung vertritt. Sinnbildlich für die Innovationslust der jungen Kammermitglieder: der Auftritt von Karel Hacker, der das Bio-Feedback von Pflanzenblättern zur Komposition von Klängen nutzt. |
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„Schwein9“ als Ort zum Reden über Baukultur |
Ulm hat einen eigenen Baukultur-Podcast. „Schwein9“ heißt das kleine Format, das der Architekt und Kammerlandesvorstand |
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Jens Rannow als „realen Ort für Baukultur“ am Ulmer „Schweinsmarkt“ initiiert hat. Moderatorin Dana Hoffmann spricht im Café mit Architekt:innen, Stadtplaner:innen und Künstler:innen über diesen oft benutzten, schwierig zu greifenden Begriff. Folge eins beginnt mit Rannow selbst, in Folge fünf bringt es Carmen Mundorff, Geschäftsführerin Architektur und Baukultur der Architektenkammer, auf den Punkt: „Baukultur ist ein wichtiger Inhalt des Lebens, das ist die Umgebung, in der ich lebe. Ist sie gut, fühlt man sich gut, ist sie schlecht, fühlt man das ebenfalls.“ |
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Bilder von oben: fuchs.maucher.architekten.bda; Collage: Julian Bauer (dauner rommel schalk architekten) | Hans-Georg Heel (Bauer + Behringer Architekten) | Ciacinto Carlucci | FINCKH ARCHITEKTEN BDA | Simon Sommer (ZOLL Architekten Stadtplaner GmbH) | Friedemann Rieker (Gaus Architekten | Pfrommer & Roeder Freie Landschaftsarchitekten BDLA IFLA); Felix Kästle; MEA – Europäisches Architekturhaus Oberrhein; privat; Thomas Mayer; Schwein9
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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